Sanierung Wohnhaus und Umnutzung Stall
Das vorliegende Projekt umfasst den Umbau eines Wohnhauses und die Umnutzung von drei Ökonomiegebäuden. Die typischen Walliser Stallscheunen sowie das Wohnhaus aus dem 17. Jahrhunderts befinden sich im Weiler Bitzine unterhalb von Visperterminen. Die Gebäude stehen an unverbaubarer Lage, am äusseren Rand des Weilers mit Blick auf die südliche Walliser Bergwelt. Sie werden im Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) als erhaltenswert von nationaler Bedeutung eingestuft. Das ISOS weist besonders auf die hohen räumlichen Qualitäten dank dem atmosphärisch einzigartigen, ursprünglich erhaltenen Gassenraum hin, gefasst von dicht nebeneinanderstehenden Giebelfronten.
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Das Bauprojekt setzt Massstäbe in Bezug auf Nachhaltigkeit und Ökologie, Innovation und Regionalität. Das Ziel war es, nach Möglichkeit auf Dampfbremsen, Verklebungen und Raumschadstoffe zu verzichten und stattdessen naturnahe, nachwachsende und regionale Werkstoffe zu verwenden.
So wurde der bestehende Blockbau mit einer Brettholzkonstruktion aus Weisstannen und Fichte aus dem Visper Albawald gedämmt. Das Mondholz wurde ohne Leim, Metall und anderen chemischen Baustoffen verarbeitet. Einzig Holznägel aus hartgepresstem Buchenholz stellen die Verbindung der einzelnen Lagen her. Die Unebenheiten zwischen dem Blockbau und der Brettholzkonstruktion wurde mit Schweizer Schafwolle ausgeglichen. Auch die Steildächer der beiden Ställe wurden als Brettsperrholzkonstruktion umgesetzt.
Ein weiteres Augenmerk wurde auf einen möglichst hohen Standard bezüglich dem ökologischem und gesundem Bauen gelegt. So wurden für den Innenausbau nur Produkte verwendet, welche den Kriterien des ECO-Bauens entsprechen. Das heisst, es wurden formaldehyd‑, lösungsmittel- und biozid-freie Produkte eingesetzt. Im weiteren wurden die Bauteile gegen das Erdreich vor einem Radoneintritt geschützt. Um ein behagliches und angenehmes Innenklima zu schaffen, wurden folgende zusätzlichen Massnahmen umgesetzt:
- Verwendung von verputzten Lehmplatten und Innenraumbegrünung im Innenhof zwischen den Ställen. Damit soll sich die relative Luftfeuchtigkeit im Wohnraum auch in den Wintermonaten über angenehmen 40% einpendeln.
- Einsatz von Sonnenschutzgläser und Vergrösserung der Wärmespeicherfähigkeit mittels Lehm und Quarzsand. Damit soll der sommerliche Wärmeschutz gewährleistet werden.
Die Heizenergie wird mit einer Stückholzheizung inkl. Partikelfilter erzeugt. Daraus wird das Warmwasser mit einer Frischwasserstation aufbereitet.
